Viele Patient*innen mit einer Tumorerkrankung kennen das Gefühl, einfach keine Lust und auch kein Verlangen nach Nahrung zu haben. In der Medizin nennt man das Inappetenz (Appetitlosigkeit). In der Folge kommt es zu Gewichtsverlust (Anorexie-Kachexie-Syndrom). Das hat Auswirkungen auf Lebensqualität und den Erfolg der Therapie: fehlen dem Körper die nötigen Nährstoffe v.a. Proteine, kann er bspw. Durch Strahlung beschädigtes gesundes Gewebe nicht gut genug ersetzen. Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam in jedem Fall, wie sich ihr Gewicht während der Therapie ändern kann und Veränderungen, die Ihnen auffallen.Es hat sich gezeigt, dass es bei Appetitlosigkeit hilfreich sein kann, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen und die Bewegung zu steigern, um den Appetit anzuregen. In Smoothies oder Säften stecken neben Energie auch Vitamine. Kochen und Essen Sie möglichst ausgewogen, mit fetthaltigen Lebensmitteln, ergänzen Sie Gerichte mit Nüssen und Samen. Was mochten Sie vor der Therapie am liebsten? Kochen und essen Sie genau das. Greifen Sie ohne schlechtes Gewissen zu Lebensmitteln mit vielen Kalorien, die leicht zu essen sind: Eis, Pudding, limo oder Shakes. Probieren Sie, ob Ihnen Ablenkung durch Fernsehen oder Gespräche beim Essen hilft.Eine Ernährungsberatung, kann u.a. bei der Anreicherung der Nahrung unterstützen. Es gibt auch einen Trick aus der Naturheilkunde, der den Appetit steigern kann: Bitterstoffe wie sie u.a. in der Wurzel des Gelben Enzians vorkommen. Der bittere Geschmack regt die Bildung von Sekreten im Magen-Darm-Trakt an; zusätzlich können Bitterstoffe einen positiven Effekt auf die Verdauung haben. In der Apotheke gibt es vorgefertigte Tinkturen, Tees und Elixiere. In jedem Fall sollte die Einnahme mit dem Behandlungsteam vorher abgesprochen werden.