Vielen Patientinnen fällt auf, dass sie in der Zeit der Chemo- oder endokrinen Therapie unkonzentrierter und nicht mehr so aufmerksam sind wie früher. Sie müssen Zeitungsartikel öfter lesen oder haben Mühe die richtigen Worte zu finden. Das Denken wird ungewohnt anstrengend. Dieser Effekt wurde in verschiedenen Studien untersucht und ist in der Literatur oft unter dem Begriff „ChemoBrain“ zu finden. Wissenschaftlich konnte bisher allerdings gerade bei Brustkrebspatientinnen nicht bewiesen werden, dass konkrete Chemotherapien oder Medikamente der endokrinen Therapie in einem Zusammenhang zu diesen Beeinträchtigungen stehen. Die bisher durchgeführten Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, zudem gibt es einen Zusammenhang der kognitiven Defizite mit Ängsten, Depressionen und der allgemeinen psychischen Belastung.Trotzdem solltest du deinem Arzt von diesen Nebenwirkungen erzählen, weil es Möglichkeiten gibt, dagegen etwas zu tun. Zum Beispiel das kognitive Training. Sprich deinen Arzt oder Psychoonkologen darauf an. Auch das Mindfulness-based Stress-Reduktion (MBSR)-Trainingsprogramm kann dir helfen. Positive Effekte haben auch eine regelmäßige körperliche Bewegung, insbesondere Yoga, Qigong und Tai-Chi gezeigt.