Nicht erst seit der Pandemie kann die Informationsflut im Internet und in den Sozialen Medien eine Herausforderung darstellen. Gerade das Impfen wird hier immer wieder diskutiert.
Was weiß man übers Impfen?Impfen ist die einzig wirksame Verbeugung bei vielen Viruserkrankungen. Die Anzahl und Wirkdauer von Impfungen ist dabei sehr unterschiedlich. Gegen die saisonale Grippe muss jährlich geimpft werden, da sich die Viren ständig verändern. In Deutschland werden Impfempfehlungen von der STIKO ausgesprochen und regelmäßig aktualisiert.Impfen während einer Krebstherapie? Geht das denn überhaupt?Ja! Wichtig ist dass möglichst frühzeitig der Impfstatus überprüft wird. Impfungen sollten dann schon vor Therapiebeginn aufgefrischt oder nachgeholt werden. Einige Einschränkungen sind jedoch zu beachten:Lebendimpfstoffe (Masern, Mumps, Röteln, Gelbfieber oder Varizellen) sollen nicht während einer Chemotherapie gegeben werden, da das geschwächte Immunsystem nicht ausreichend damit umgehen kann. Totimpfstoffe sind dagegen auch während einer laufenden Chemotherapie möglich. Dazu zählen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio, Meningokokken, Pneumokokken, FSME und Influenza.Die jährliche Influenzaimpfung ist sogar bei allen Krebspatienten indiziert. Diese gibt es meist ab dem Frühherbst. Daher am besten in den Kalender eintragen und rechtzeitig beim Hausarzt oder der Hausärztin für eine Impfung melden. Sprechen Sie auch mit ihren engen Kontaktpersonen über eine Impfung: denn je mehr Personen um Sie herum geimpft sind, desto geringer die Ansteckungsgefahr und umso besser ist Ihr Schutz vor Infektionen.Kann eine Impfung während einer Krebstherapie überhaupt wirken?Ja! Da das Immunsystem aber durch die Therapie geschwächt sein kann, kann die Impfung ggf. nicht so gut wirken wie bei gesunden Patientinnen. Vor allem zu Beginn eines Chemotherapie-Zyklus kann das der Fall sein. Der Impferfolg kann jedoch mit der „Titerkontrolle“ im Blut überprüft werden.Soll ich mich als Krebspatientin gegen Corona impfen lassen?Ja! Der Zeitpunkt sollte jedoch mit dem Behandlungsteam abgesprochen werden. Grundsätzlich zeigen Daten, dass eine Krebserkrankung das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 erhöht. Das angeschlagene Immunsystem von Krebspatienten kann sich schwerer gegen ein Virus wehren. Die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen und einen tödlichen Ausgang einer Corona-Infektion sind erhöht. Mit einer Corona-Impfung schützen Sie daher sich und andere. Wie bei anderen Impfungen kann es aber auch bei den Corona-Impfungen sein, dass sie bei Krebspatientinnen weniger stark anschlägt. Der Impferfolgt sollte daher mit einem Antikörpertest kontrolliert werden. Sollten nach der 3. Dosis nur sehr wenige oder gar keine Antikörper nachweisbar sein, wird Sie Ihr Behandlungsteam darauf hinweisen. Dann gilt es die Abstands- und Hygieneregeln besonders gut einzuhalten. Zudem sollten alle Kontaktpersonen ausreichend geimpft sein. Über das weitere Vorgehen wird dann individuell nach den Empfehlungen der STIKO und des RKI entschieden. (Vgl. Epidemiologisches Bulletin des RKI, Ausgabe 39/2021 )Welche Corona-Impfstoff ist für mich als Brustkrebspatientin am besten?Alle zugelassenen Impfstoffe (Stand Januar 2022) sind für Krebspatientinnen geeignet, allerdings kann die Immunantwort geringer sein, als bei gesunden Personen. Es sind stets die Altersgrenzen der STIKO zu beachten. (https://www.krebshilfe.de/blog/was-krebspatienten-zum-coronavirus-wissen-muessen/)