Lebensmittel und auch Medikament werden in deinem Körper von Enzymen gespalten und damit abgebaut oder aktiviert. Das passiert vor allem in den Zellen deiner Leber und des Darms. Pflanzenextrakte, Nahrung oder auch andere Stoffe wie Nikotin oder Alkohol können diese Enzyme hemmen oder anregen und verändern damit den Anteil des Wirkstoffs einer Arzneimitteldosis.Wusstest du zum Beispiel, dass durch Rauchen Schmerzmittel wie Paracetamol schneller abgebaut werden und damit kürzer wirken?Es gibt verschiedene pflanzliche Präparate, die du nicht mit Tumortherapeutika kombinieren solltest. Dazu gehört insbesondere die Grapefruit: dies betrifft nicht nur den Saft, sondern die gesamte Frucht. Die Menge an aufgenommener Grapefruit spielt hierbei keine Rolle, schon kleine Mengen reichen. Durch die Grapefruit wird ein wichtiges Enzym (CYP3A4) in der Darmwand gehemmt, welches für den Abbau von mehr als der Hälfte aller Arzneimittel verantwortlich ist: die Folgen sind höhere Arzneimittelspiegel und eine damit einhergehende mögliche Nerven-, Leber und Nierenschädigung. CYP3A4 ist jedoch auch an der Aktivierung von bestimmten Arzneimitteln beteiligt (sog. Prodrugs); die Hemmung des Enzyms durch die Einnahme von Grapefruit führt hier zu einer verminderten Wirkung von Chemotherapeutika. Johanniskrautpräparate führen zu einer Enzyminduktion von CYP3A4, und damit in den meisten Fällen zu einer Wirkungsabschwächung verschiedenster Medikamente. Damit es nicht zu sogenannten Interaktionen (Wechselwirkungen) oder unerklärlichen Nebenwirkungen kommt, ist es wichtig, dass dein behandelnder Arzt weiß, welche Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder andere Präparate du einnimmst. Erstelle am besten eine Liste, auf der du aufschreibst, welches Präparat du einnimmst und in welcher Dosis.Nimm deine Tabletten am besten mit einem Schluck Wasser ein, denn auch Milch oder Alkohol können wie beim Grapefruit- oder anderen Obstsäften mit deinen Medikamenten reagieren.