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Alles rund um Strahlentherapie

Warum brauche ich eine Strahlentherapie?

Wenn bei eine brusterhaltende Operation durchgeführt wurde, wird durch eine Strahlentherapie die Rückfallrate deines Brustkrebs gesenkt. Deshalb ist bei einer brusterhaltenden operativen Therapie die Strahlentherapie ein unverzichtbarer Bestandteil einer Therapie (entsprechend den Leitlinien der Expertenkommission).Mit der Strahlentherapie sollen die eventuell vorhandenen nicht sichtbaren Tumorreste vernichtet werden. Durch die Strahlen werden Tumorzellen so geschädigt, dass sie absterben.Deshalb kann es sein, dass auch nach Entfernung deiner Brust zu einer Strahlentherapie geraten wird (vor allem bei Tumorgrößen von mehr als 3 cm oder bei Befall der Lymphknoten kann eine Strahlentherapie dein Risiko senken). Eine Strahlentherapie nach operativer Abnahme der Brust ist aber nicht die Regel.Was erwartet dich bei der Strahlentherapie?Je nach Behandlungsplan, den du vor Beginn der Therapie mit den Strahlentherapeuten besprichst, wird festgelegt, wie viel von der Brust bestrahlt wird. Das hängt unter anderem von der Situation deiner Lymphknoten in der Achselhöhle ab.[caption id="attachment_5626" align="alignleft" width="560"]

Beispiel für den Teil eines Bestrahlungsplans[/caption]Dein Bestrahlungsplan wird dann von Spezialisten der Strahlentherapie, Physikern, Biologen und technischen Assistenten errechnet - Strahlentherapie ist Teamarbeit. Sie legen die Dosis der Strahlen so für dich fest, dass es bei größtmöglichen Nutzen zu möglichst wenig Nebenwirkungen und Schädigungen der Nachbarorgane kommt. Für die Erstellung des Bestrahlungsplanes wird deshalb noch einmal ein CT (= Computertomographie) durchgeführt. Dabei wird deine individuelle Anatomie erfasst.Die Strahlentherapie beginnt dann nach Abheilen der Operationswunde (ca. 4 bis 6 Wochen nach der Operation). Wenn du eine Chemotherapie erhältst, dann erfolgt die Bestrahlung danach, je nachdem wie schnell und gut du dich von der Chemotherapie erholt hast. Wundheilungsstörungen und Infektionen können den Beginn verzögern.Der erste Termin dauert etwas länger. Dabei wird das Bestrahlungsfeld mit wasserfesten Stiften und Aufklebern auf deinem Körper angezeichnet. In dieser Zeit ist eine entsprechende Hautpflege sehr wichtig, auch um das Entfernen der Markierungen zu vermeiden. Manche Operateure markieren den Bereich, wo dein Brustkrebs war, bereits während der Operation mit einem kleinen Metallclip, der aufleuchtet und die Bestrahlungsplanung erleichtert.

Wie lange dein einzelner Bestrahlungstermin dann dauert, hängt von der Vor- und Nachbereitung durch dein Strahlentherapeuten-Team ab. Die Bestrahlung selbst dauert in der Regel nur wenige Sekunden. Du wirst auf einem Tisch in entsprechender Position so gelagert, dass du bequem liegen kannst und sich während der Sitzung nicht versehentlich verschiebt.Wie oft du bestrahlt wirst kann man nicht pauschal sagen, weil die Bestrahlungspläne individuell sind. Normalerweise wird die gesamt notwendige Strahlendosis auf mehrere Termine wöchentlich, über zwei bis sechs Wochen verteilt. Durch diese Verteilung und den nicht zu hohen Einzeldosen wird das Risiko für Nebenwirkungen gering gehalten. Die Tumorzellen haben in den Pausen zwischen den Bestrahlungen aber nicht genug Zeit sich zu erholen und sterben deshalb ab.Durch bessere Computer, bessere CT-Bilder und neueste Erkenntnisse in der Physik und Biologie, kann die Strahlentherapie immer präziser werden. Das Fachgebiet entwickelt sich laufend und schnell weiter. Die moderne “futuristische” Ausstattung in der Strahlentherapie kann beim ersten Besuch dort ziemlich überwältigend sein. Manchmal ist es in den Räumlichkeiten auch etwas frisch, da die Geräte eine Klimaanlage benötigen - pack dir daher sicherheitshalber eine Strickjacke oder einen Schal ein. Und zögere nicht, die Kolleg:innen in der Strahlentherapie zu fragen, wenn dir etwas unklar ist. Sie könne viel besser erklären, wie eine Bestrahlung genau funktioniert.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?Wir haben hier einige Nebenwirkung zusammengetragen, zu denen wir oft Fragen gestellt bekommen. Die Liste ist in keinem Fall vollständig. Bitte lass dich durch die Aufzählung nicht verunsichern. Wenn du eine Strahlentherapie erhalten sollst, hat dein Team aus Ärztinnen und Ärzten einen sehr guten Grund dafür (s.o.). Für uns gehört es aber dazu auch über Nebenwirkungen einer Therapie zu schreiben. Solltest du weitere Fragen zu Nebenwirkungen haben, wende dich bitte an dein Behandlungsteam. Sie kennen deinen Fall, deinen Tumor und deinen Körper und können dir daher die fundiertesten Informationen dazu geben, welche Nebenwirkungen bei dir zu erwarten sind.

  • Haut: Nach mehreren Sitzungen kann es zu einen Zustand, ähnlich dem eines Sonnenbrandes kommen. Hautpflege ist deshalb extrem wichtig, genauso die Schonung der Haut in diesem Bereich.Du solltest darauf achten, keine einschnürende und scheuernde Kleidung in dieser Zeit zu tragen. Reize wie Sonne, Hitze durch Sauna oder Chlorwasser können deine Haut zusätzlich angreifen und sollten während der Bestrahlung gemieden werden. Das gilt auch für parfümierte Duschgele oder Duftwasser. Verwende zur Hautreinigung lauwarmes Wasser und weiche Tücher, evtl. eine milde neutrale Seife. Die Haut wird in der Bestrahlungszeit Wasser einlagern und sich dicker anfühlen. Rückfettende und kühlende Pflegelotionen lindern Juckreiz und Rötungen. Jede Strahltherapieeneinheit hat ihren eigenen Pflegestandard für die Haut unter der Strahlentherapie, deshalb ist es wichtig, dass du die Hautpflege mit deinem Strahlentherapeuten absprichst. Bleibende Hautveränderungen sind selten geworden, auch die dunkleren Hautverfärbungen bilden sich in der Regel mit der Zeit zurück. Es kann sein, dass sich deine Brust nach der Abheilung verändert hat und das Gewebe fester, „verschoben“ oder kleiner geworden ist. Sobald die Folgen deiner Strahlentherapie abgeheilt sind, kannst du noch einmal einen Termin bei deinem Operateur vereinbaren und gemeinsam besprechen, wie sich das kosmetische Ergebnis verbessern lässt. Dabei ist nicht immer zwingend eine Operation erforderlich. Manchmal reichen manuelle Therapie (Narbenlösung, Massagen, Lymphtherapie) oder Physiotherapie bereits aus.
  • Erschöpfung und Müdigkeit: Manche Patientinnen leiden daran, andere nehmen die Mehrbelastung durch die Strahlentherapie gar nicht wahr.
  • Atemprobleme: Solltest du Beschwerden beim Atmen bemerken, solltest du sie zeitnah mit den Strahlentherapeuten besprechen, um eine Beeinträchtigung deiner Lunge durch die Strahlentherapie auszuschließen. Das gilt auch bei Reizungen oder Lungenentzündungen, weil die Lungenfunktion langfristig durch Vernarbungen geschädigt werden kann.
  • Herz: Wenn dein Herz im Strahlenfeld liegt, steigt das Risiko für Herzerkrankungen. Die Funktion deiner Herzvitalität kannst du bei einem Kardiologen durch einen Herzultraschall überprüfen und kontrollieren lassen. Dauerhafte Schäden an deinen Herzkranzgefäßen oder deines Herzmuskels sind aber selten.
  • Lymphödem: Nach der Bestrahlung der Lymphknoten ist das Risiko eines Lymphödems eine seltene, aber nicht auszuschließende Nebenwirkung. Sobald du merkst, dass dein Arm oder der Bereich der Achselhöhle oder ggf. am Hals anschwillt und diese Schwellung nicht mehr von selbst zurückgeht, solltest du ärztlichen Rat suchen. Eine regelmäßige Lymphtherapie kann deinen Lymphabfluss positiv unterstützen.
  • Zweittumor: Das Risiko, infolge der Strahlentherapie später an einem Zweittumor oder auch an Leukämie zu erkranken, ist verglichen mit den Patientinnen, die keine Strahlentherapie erhalten haben, etwas höher. Deshalb ist es wichtig, dass du nach Therapieabschluss über mehrere Jahre regelmäßig zu deinen Nachsorgeuntersuchungen gehst.

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