Kühlhauben sollen während der Chemotherapie den Haarausfall verhindern. Die Datenlage dazu ist aber noch mau und nicht eindeutig. Unumstritten ist, dass die Chemotherapie auch gesunde Zellen, die sich schnell teilen, angreifen. So auch deine Haarzellen. Das führt zu Haarausfall.
Wie funktionieren Kühlkappen?Kühlhauben sind Silikonkappen, die du während der Chemotherapie tragen sollst, damit deine Kopfhaut auf etwa 15 Grad runter gekühlt wird. Die Kappe ist mit einem Schlauch an ein Kühlsystem verbunden. Die Anwendung der Kappe besteht aus drei Phasen: Vorkühlzeit, Infusionszeit und Nachkühlzeit. Die Kappe bleibt somit während der Therapie und noch etwa eineinhalb Stunden nach der Therapie auf dem Kopf. Je nach Medikament und Applikationsart verlängert sich die Therapiezeit durch die Kühlung. Nach etwa 1,5 Stunden wird die Kühlhaube getauscht, damit der Kühleffekt weiterhin gewährleistet wird.
Welche Effekte haben Kühlkappen?Die Kühlung verengt die Gefäße unter der Kopfhaut, das Chemotherapeutikum kann dort schlechter hingelangen und erreich die Haarwurzeln nicht ganz - so soll Haarausfall verhindert werden.Eine amerikanische Studie hat Brustkrebspatientinnen mit und ohne Kühlhaube miteinander verglichen: Mit Haube fielen nur bei jeder zweiten Frau 50% der Haare aus. Die Gruppe ohne Kühlhaube verlor mehr Haare. Es gibt Hinweise darauf, dass auch der Wirkstoff der Chemotherapie Einfluss auf den Effekt der Kühlhauben haben kann. Ganz verhindern lässt sich Haarausfall durch die Kühlhauben nicht.Es ist nicht geklärt, ob die Kühlung der Kopfhaut Einfluss auf die Wirkung der Chemotherapie in diesem Bereich hat. Das werden Studien zu Rückfälle und Metastasenbildung in den nächsten Jahren erst zeigen können.Die Kühlung kann zu unangenehme Begleiterscheinung wie Kopfschmerzen, Frösteln oder Schmerzen in der Kopfhaut führen.Wie bekomme ich eine Kühlhaube?Da das Verfahren sehr aufwändig ist, bieten nicht alle onkologischen Praxen und Tageskliniken Kühlhauben an. Aufgrund der noch schlechten Datenlage, werden die Kosten nur in Einzelfällen auf Antrag übernommen. Die Kühlhauben sind bisher noch nicht im Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen aufgenommen.